Sumo: Asashoryu wieder in Schwierigkeiten

TOKYO — Auch wenn er gewinnt schafft es der mongolsiche Sumo-Großmeister Asashoryu immer wieder, sich in Schwierigkeiten zu bringen.

Das Oberhaupt des Japanischen Sumo Verbandes (JSA) kritisierte am Mittwoch Asashoryu und seinen Stallmeister für dessen Verhalten nach dem Sieg beim Großen Now Yorker Sumo Turnier.

Nachdem er seinen Landsmann Hokuho im Kampf um die Titelentscheidung am Sonntag besiegt und damit seinen 23. Kaiserpokal gewonnen hatte, hob Asashoryu mitten im Dohyo, dem heiligen Sumo-Ring, beide Fäuste hoch in die Luft, um sich feiern zu lassen.

Das ist vielleicht ein übliches Benehmen bei der nationalen Fußballliga, aber ein solcher Gefühlsausbruch, insbesondere von einem Großmeister, noch dazu in Japans altehrwürdigen Sport, verbietet die strenge Tradition.

Der Vorsitzende der JSA Musashigawa sagte, dass er Asashoryu und seinem Stallmeister Takasago eine strenge Verwarnung für den Bruch der Sumoetikette ausprechen wird.

„Ich möchte wissen, was sich Takasago denkt, wenn sein Schützling es an der Ringeretikette mangeln läßt. Ich erwarte eine Entschuldigung von ihm. Er führt ihn nicht in der rechten Art und Weise“, sagte Musashigawa in seiner Kritik an Takasago.

Asashoryu, der nach psychischen Problemen sechs Monate pausierte und nach einer Ellbogenverletzung bei den letzten drei Turnieren fehlte, kehrte am Dienstag vorübergehend in die Mongolei zurück.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Asashoryu den Zorn der Sumofunktionäre zugezogen hat.

2007 nahm Asashoryu wegen einer Verletzung nicht an den Sommerturnieren teil. Später kam ein Videoband zum Vorschein, dass ihn bei einem Wohltätigkeits-Fußballspiel zeigte.

Asashoryu wurde durch die JSA mit einer beispiellosen Sperre für zwei Turniere und einer 30%-igen Lohnkürzung für vier Monate bestraft.

Es gab auch Behauptungen, dass er Steuern hinzogen haben soll und eine wöchtenliche Boulevardzeitung beschuldigte ihm im letzten Jahr eines Skandals.

Am Anfang seiner Karriere wurde Asashoryu in eine haarsträubende Episode hineingezogen, als während eines Kampf gegen Kyokushuzan an dessen Haarknoten zog. Das ziehen an den Haaren ist im Sumo ähnlich verpöhnt wie das Ohrenbeissen im Boxen und niemals zuvor hat ein Großmeister eine Runde wegen eines solchen Vergehens verloren.

Quelle: Japan Today