Das Gold-Duo ist heiß auf Peking

Goldener Doppelpack von Österreichs Judokas bei der EM in Lissabon: Sabrina Filzmoser und Ludwig Paischer waren eine Klasse für sich.

Peking, wir kommen! Der gestrige EM-Tag in Lissabon hat einmal mehr bestätigt, dass Österreich im Judoka-Lager zwei heiße Eisen bezüglich olympischen Gold im Feuer hat. Bei den Herren kämpfte sich Ludwig Paischer in Portugals Hauptstadt in der Kategorie bis 60 kg souverän zur Goldenen, bei den Damen war Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) eine Klasse für sich.

Keine Chance. Paischer ließ im Finale Überraschungs-Weltmeister Ruben Houkes keine Chance. Der Salzburger ging relativ früh mit Waza-ari in Führung, legte noch eine Koka-Wertung drauf und brachte den Vorsprung über die Zeit. Im heurigen Jahr bleibt Paischer damit eine Klasse für sich. Der HSZ-Soldat, der bereits im Herbst 2007 bei der WM einen österreichischen Quotenplatz erkämpft hatte, absolvierte 2008 erst drei Turniere, kam bei allen ins Finale und behielt dort zweimal die Oberhand (Super-Weltcup in Hamburg und Lissabon).

Größter Erfolg. Für Paischer war es gemeinsam mit dem EM-Titel 2004 in Bukarest der größte Erfolg seiner Laufbahn. „Ich habe mich von Kampf zu Kampf gesteigert und hatte eigentlich nie Angst, zu verlieren. Im Vergleich zum ersten EM-Titel bin ich reifer und abgeklärter. Im Hinblick auf Olympia habe ich mehr Druck von außen, als ich mir selbst mache“, erklärte der 26-Jährige, dem vor dem gestrigen Finalkampf zehn Ippon-Erfolge en suite gelungen waren.

Premiere von Filzmoser. Während es für Paischer also bereits das zweite EM-Gold war, durfte Filzmoser erstmals über einen Europameister-Titel jubeln. Die 27-jährige Welserin setzte sich im Sportpalast Atlantico in einem packenden Finale gegen die spanische Titelverteidigerin Isabel Fernandez mit Ippon durch. Dementsprechend groß war auch die Freude: „Ein Wahnsinn, aber ich habe den Titel noch gar nicht realisiert. Jetzt freue ich mich auf Peking.“

Wermutstropfen. Das rot-weiß-rote Medaillenkonto bei Europameisterschaften wurde damit auf 97 Stück aufgestockt, 25 davon aus Gold. Zudem gab’s in Lissabon den ersten rot-weiß-roten Gold-Doppelpack seit 1982. Einzige Wermutstropfen am Jubel-Tag: Der Steirer Andi Mitterfellner und Fabiane Hukuda-Strubreiter verpassten durch frühes Ausscheiden die letzte Chance auf eine Olympia-Qualifikation.

Quelle: Kleine Zeitung