In den 20er Jahren kam es schließlich zur ersten Blütezeit. Franz Sager (1891 – 1933), er nannte sich mit Künstlernamen „Europäischer Meister Willy Curly”, gründete 1919 im 4. Wiener Gemeindebezirk die erste selbständige Ju-Jitsu-Schule in Österreich. Unterstützt wurde er von seinem Schwager Heinz Kowalski und seinen beiden Assistenten Karl Jahn und Charles Winter. Leopold Wunsch gründete 1924 die erste Ju-Jitsu-Sektion beim Sportverein der Wiener Verkehrsbetriebe. Er betreute auch den „Arbeiter Jiu-Jitsu- und Boxverein” in Wien, wo 1928 Franz Nimführ sein Schüler war. Als sich die Schule von Willy Curly in Wien 1., Wollzeile 15, befand, wurden Ing. Ottokar Klimek und Edmund Gabriel Mitglied. Diese beiden Pioniere und weitere Mitglieder der Schule Curly gründeten 1928 den „1. Österreichischen Jiu-Jitsu-Klub (1. ÖJJK)” in Wien 2., Taborstraße 1-3. Es war diese Schule, in der 1933 der Begründer des Judo, Prof. Jigoro Kano bei seinem Aufenthalt in der Bundeshauptstadt mit seinen beiden Assistenten Masami Takasaki und Sumiyuki Kotani, eine eindrucksvolle Vorführung seiner Sportart bot. Prof. Kano demonstrierte auch bei der Wiener Polizei in der Marokkaner-Kaserne seine Methode der Körpererziehung. Anschließend fuhr Prof. Kano von Wien nach München, wo er ebenfalls sein Judo vorführte. Ing. Ottokar Klimek besuchte auch diesen Lehrgang und erhielt, in Anerkennung seines technischen Könnens auf Anhieb den 2. Dan verliehen. Er war somit der erste Dan-Träger in Österreich. Beeindruckt durch diese Darbietungen gab es nun in ganz Österreich, ja in ganz Europa, eine verstärkte Ausrichtung zum Kodokan-Judo. Prof. Kano besuchte 1934 abermals Wien und setzte hierbei weitere Impulse für die Entwicklung in Österreich.