Neue Wettkampfregeln

DSG-Meisterschaft 2024

Die Internationale Judo Föderation (IJF) hat mit 1. Jänner 2025 neue Wettkampfregeln in Kraft gesetzt, die auch in Österreich zur Anwendung kommten. Erstmal bei den Wiener Meisterschaft kommendes Wochenende.

Vorgestellt wurden die neuen Regeln Mitte Dezember in Istanbul (TUR) bei einem internationalen Seminar für Kampfrichter und Nationaltrainer. Die für uns wichtigsten Punkte sind folgende:

Wertung Yuko ist zurück

Wertung im Stand (Tachi-waza)

Bei der Beurteilung von Wurftechniken hat sich grundsätzlich nichts geändert. Kontrolle, Schwung oder Kraft sind immer Voraussetzung. Ippon wird gegeben, wenn man den anderen Judoka auf den Rücken oder fast auf den Rücken wirft. Waza-ari wird gegeben, wenn Uke mit der Schulterachse 90 Grad oder weniger (Richtung Rücken) auf der Matte aufkommt. Es wurde jedoch eine weitere kleinere Wertung „Yuko“ wieder eingeführt.

Yuko wird gegeben, wenn Uke auf die Seite fällt, jedoch der Auftraffwinkel der Schulterachse mehr als 90 Grad richtung Bauchseite beträgt, oder wenn er auf das Gesäß fällt, er seinen Oberkörper aufrecht oder nach hinten geneigt hat, oder, und wenn er sich mit Ellbogen, Hand oder Hände abstützt, um nicht auf dem Rücken zu landen.

Wertung am Boden (Osae-komi)

Hält man seinen Gegner am Boden fest, gibt es bei Osae-komi folgende Regelung:

  • Yuko: ab 5 Sekunden oder mehr, aber weniger als 10 Sekunden (also 5-9 sec)
  • Waza-ari: ab 10 Sekunden oder mehr, aber weniger als 20 Sekungen (also 10-19 sec)
  • Ippon: volle 20 Sekunden

Wichtig ist jedoch, dass man mehrere Yuko haben kann, diese aber nicht zu einem Waza-ari oder Ippon umgewandelt werden. Sollte während der regulären Kampfzeit kein Ippon oder Waza-ari erzielt werden, reicht somit auch ein Yuko für den Sieg aus, es kommt damit auch nicht zu einer Verlängerung. Im Golden Score ist ebenfalls ein Yuko für den Sieg ausreichend.

Griff

Das Greifen in den Ärmel (in die Öffnung) ist im Stand und im Boden künftig erlaubt, der Griff in die Öffnung des Hosenbeins ist im Stand weiter verboten (Shido), im Boden jedoch erlaubt.

Verlassen der Kampffläche

Steigt man während des Kampf aus der Kampffläche hinaus und zwar mit beiden Beinen, wird dies künftig nurmehr bestraft (Shido), wenn dies absichtlich geschiet. Wird man von seinem Gegner aus der Matte geschoben gibt es dafür keine Bestrafung.

Es gibt noch weitere Änderungen, die aber vor allem die Junioren und Allgemeine Klasse (Senioren) betreffen. Die neuen Regeln werden schon bei den Wiener Meisterschaften (Veteranen und Schüler) am kommenden Wochenende zur Anwendung gelangen. Daher sollten sich alle mit den neuen Bestimmungen vertraut machen. Sicherlich werden die Kampfrichter das Eine oder Andere nicht so streng sehen. Ihr finde die geneuen Beschreibungen über die Änderungen im BudoWiki.