Int. Vienna Open 2008

„Erfahrung sammeln und feststellen wo wir stehen“. Unter diesem Motto stand unsere heurige Teilnahme beim ersten Turnier nach den Sommerferien. 7 Burschen und 4 Mädchen wurden entsand, um in der Hopsagasse beim International Vienna Open 2008 Medaillen und Platzierungen für unseren Verein zu erkämpfen. Insgesamt nahmen am Sonntag 275 SchülerInnen aus 45 Vereinen von 11 Nationen teil.

Unser junges Team – 2 nahmen zum ersten Mal bei einem Verbansturnier teil und für 9 Kämpfer war es überhaupt die erste Teilnahme an einem internationalem Turnier – enttäuschte uns auch dieses mal nicht und zeigte schönes, technisches Judo sowie Einsatz und Kämpferherz.

Stephanie Hacker und Jennifer Krucher traten bei den jüngsten in der Gewichtsklasse – 33kg an. Neben diesen beiden war noch eine Serbin vertreten. Im ersten Kampf traten Stephanie und Jennifer aufeinander und die beiden zeigten, wie schon so oft, einen beherzten Kampf und schenkten sich nichts. Jenny hatte schließlich das bessere Ende für sich und gewann im Bodenkampf diese Begegnung. Im Kampf um Gold gegen Teodora Djinovic hatte Jenny einige Probleme mit den ständigen Morote-gari-Angriffen, konnte sich aber immer wieder befreien, aber leider selber nicht Punkten. So kam es, dass dieser Kampf knapp mit Koka verlorgen gegangen ist.

Leider konnte sich Stephanie auch nicht gegen die Serbin durchsetzen, die abermals nur mit Morote-gari angegriffen hat. Stephanie war immer knapp davor zu Punkten aber es machte den Anschein, dass die Serbin doch ein klein wenig stärker war. Somit gab es für die beiden jüngsten Silber und Bronzen.

SIchtlich nervös und aufgeregt waren Dominik Grünberger (-33kg) und Danny Heis (-50kg) bei ihrem ersten großen Turnierauftritt.

Bei Dominik merkte man, dass ihm etwas die Erfahrung fehlte. In den ersten beiden Kämpfen war er schlichtweg chancenlos, Aber in den Kämpfen drei und vier hatte er durchwegs seine Chancen, verlor aber leider trotzdem – den ersten allerdings erst im golden Score. Es gab zwar leider kein Edelmetall für ihn dafür konnte er reichlich Erfahrung für die Zukunft sammeln.

Ähnlich wie Dominik erging es Denny, dem man zusätzlich noch anmerkte, dass er an einer Grippe gelitten hat. All seine drei Kämpfe warnen ausgeglichen aber dennoch verlor er jeden. Besonders bitter war die Niederlage im zweiten Kampf da Denny hier bis 10 Sekunden vor Schluß mit Yuko und Waza-ari geführt hatte, ehe er unglücklich in einen Festhalter geriet und den sicher geglaubten Kampf noch verlor. Dies ergab für Denny nur Platz 4 aber genau wie Dominik konnte auch er für die Zukunft lehrreiche Erfahrung sammeln.

Bei den nächsten Auftritten werden die beiden sicherlich weniger nervös sein.

Auch für Christoph Hacker (-40kg) und Florian Jeschko (-45kg) gab es leider auch nur undankbare fünfte Plätze.

Christoph kämpfte beherzt und mit Einsatz, aber leider konnte er keine Erfolge für sich verbuchen und verlor all seine 4 Kämpfe, ging aber bei drei Kämpfen über die volle Zeit.

Florian traf in der ersten Runde auf den späteren Turniersieger aus Tschechien, kämpfte beherzt und tapfer aber war dem Gegner leider unterlegen. In der Trostrunde gewann er den ersten Kampf gegen Manuel Proksch (JU Flachgau) mit Ippon für einen Tani-otoshi sodass Flo im kleinen Finale stand. Optisch gesehen war Flo der besser und aktivere Kämpfer, fiel aber einer Kontertechnick zum Opfer. So musste sich Flo mit dem undankbaren fünften Platz begnügen.

Benjamin Jakopovic und Andreas Pleninger kämpften beide in der mit 20 Kämpfern am stärksten besetzten Gewichtsklasse -40 kg bei den Schülern B.

Andreas hatte es mit dem Bulgaren Atanas Gospodinov (JK Eurohold Bulgaria) zu tun. Er geriet mit Koka in Rückstand. Bis kurz vor Ende konnte keiner der beiden Kämpfer sich einen weiteren Vorteil erkämpfen. Andreas ging nun auf Anweisung volles Risiko. Dies wurde aber nicht weiter belohnt und so verlor Andreas unglücklich den Kampf und schied aus dem Turnier aus, da der Bulgare nicht den Pool gewann.

Benjamin erlitt ein ähnliches Schicksal. Er traf auf Stefan Paroubek (SC Hakoah). Beide Kontrahenten waren sich ebenbürtig. Leider bedeutete eine Kontertechnik Benjamins Niederlage und wie auch schon Andreas konnte Benjamin nicht in der Trostrunde weiterkämpfen, da sein Gegner nicht den Pool gewann. Diesmal konnten sich unsere beiden ältersten nicht ihre Trainingsleistungen mit Edelmetal belohnen.

Tobias Malischnig trat in der 24 kg-Klasse an und hatte zwei Gegner. Mit seinem Hainburger Gegner machte Tobias innerhalb von 5 Sekunden kurzen Prozess. Der erste Kubi-nage Angriff führte zum Sieg. Gegen den Bulgaren Aleusahdar Ivanov (JK Eurohold Bulgaria) ging es um Gold. Beide lieferten sich einen erbitterten Kampf. Tobias konnte alle Angriffe abwehren, selber auch Akzente setzen aber eine Wertung konnte keiner der beiden erzielen. Erst eine Selbstfalltechnik des Bulgaren entschied diesen Kampf. Somit – wie im Vorjahr – wieder einmal Silber für Tobias.

Nina Schlifelner (-40kg) und Isabella Pleninger (-33kg) kürten sich bei diesem internationalen Wettkampf zu den Golden Girls.

Nina traf im Best of Three auf Rosemarie Haas (Samurai). Zwar geriet Nina zu Beginn mit Yuko in Rückstand, konnte diesen aber rasch aufholen, Dank eines schönen linken O-soto-otoshi, und mittels Festhalter den ersten Kampf für sich entscheiden. Vollgetankt mit Selbstvertraun zeigte Nina auch im zweiten Kampf wer die Chefin auf der Matte ist. Sie ließ ihrer Gegnerin keine Chance und punktete zuerst im Stand mit O-soto-gari und O-goshi ehe sie dann via Kesa-gatame sich den Kampf und Turniersieg holte. Nina hat nun ihre vorbildhafte Trainigsleistung mehr als bestätigt und sich ihr zweites Gold geholt. Wenn sie ihren Weg weiter so geht, wird dies sicherlich nicht die letzte Medaille gewesen sein.

Isabellas Marschroute war nach Betrachtung der Auslosung mehr als eindeutig. Die erste Runde zum Aklimatisieren verwenden, in Runde zwei die CO-Favoritin von den Galaxy Tigers aus dem Bewerb werfen und im Finale den Sieg holen. Und genau so kam es auch. Die Hainburgerin Olivia Taroncher war keine Gefahr für Isa. 5 Sekunden haben gereicht, um den Kampf mit Ippon zu gewinnen. Der nächste Kampf war im Prinzip das vorgezogen Finale gegen Isas Dauerrivalin Miriam Frauenlob (Galaxy Tigers). Für Isa stand eines fest. Es war genau der richtige Zeitpunkt, um für die Niederlage bei den Landesmeisterschaften 2007 Revanche zu nehmen. So ging Isa auch noch entschlossener und verbissener auf die Matte und zeigte gleich von Beginn an wer die Chefin auf der Matte ist. Frauenlob schien hiervon echt überrascht zu sein und konzentrierte sich nur auf Konter. Isa konnte zwar nicht punkten, war aber einer Wertung deutlich näher. Gegen Mitte des Kampfes versuchte Frauenlob einen Ko-uchi-maki-komi anzusetzen und brachte Isa auch ins wanken. Diese wiederum erkannte nun die Labilität ihrer Gegnerin, übernahm die Initiative und drückte sie auf den Rücken zu Boden und erhielt hiervon einen Ippon und zog mehr als erleichtert ins Finale ein. Natalie Wieser (JU Flachgau) war im Finale keine Gefahr für Isa. Nach 45 Sekunden war der Kampf auch schon beendet. Zuerst erhielt Isa für O-soto-gari ein Yuko, und für einen Kesa-gatame einen Ippon. Wie 2007 gewann Isa auch 2008 das Vienna Open, das gleichzeitig ihren 8. ersten Platz im Jahr 2008 bedeutet.

Zweimal Gold zweimal Silber einmal Bronze, dazu 1 vierter und 3 fünfte Plätze. In der Vereinswertung konnten wir uns auf Rang 9!! von 45!! Vereinen platzieren. Wieder einmal ein sensationelles Ergebnis. Ein toller Start in den Herbst. Hoffen wir, dass es bei den nächsten Turnieren so weiter geht.

Alexander Polt
Alle Ergebnisse findet ihr hier