7 Vereinsmitglieder zogen am Sonntag 19. April aus, um in der Kurt Kucera-Halle Landesmeistertitel in die Brigittenau zu holen. Während es für Jennifer Krucher, Dominik Grünberger und Danny Heis das erste Antreten bei der Wiener Meisterschaft war, kann man bei Florian Jeschko, Tobias Malischnig sowie die Geschwister Isabella und Andreas Pleninger schon von alten Hasen bei der Landesmeisterschaft sprechen. Nach einer sehr intensiven Vorbereitung (manche Sportler trainierten sogar dreimal pro Woche sehr hart) und einer – dank der Osterferien – Regenerationsphase, waren all unsere Sportler in Top Form.
Dominik Grünberger (U13 / -33kg) gewann in der ersten Runde schon nach kurzer Zeit mit Ippon durch einen Festhalter. Im zweiten Kampf leistete Dominik sehr lange gegen den späteren Wiener Meister Widerstand. Dominik konnte zwar leider keine Aktionen setzen, schaffte es aber immer wieder, die Angriffe seines Gegners abzuwehren. Auch im Bodenkampf wehrte Dominik sich tapfer, musste sich aber dann einer Würgetechnik geschlagen geben. Der Kampf um Bronze verlief sehr ausgeglichen, doch ging auch dieser leider verloren. Es war klar ersichtlich, dass noch ein wenig die Erfahrung gefehlt hat. Nichts desto Trotz wird in Zukunft Dominik sicher Edelmetall holen.
Unbeeindruckt vom Gewichtsklassenwechsel, sie kämpfte zum ersten Mal bis 36 kg, gewann Jenny ihren ersten Kampf eindeutig und klar. Für O-soto-gari gab es Waza-ari. Mittels Kesa-gatame im Bodenkampf fixierte Jenny den Sieg. Im zweiten Kampf musste Sie sich schon in der ersten Kampfhälfte aufgrund eines Morote-gari geschlagen geben. So ging es für Jenny im letzten Kampf um Silber. Diesen Kampf diktierte Jenny, konnte aber leider keine Wertung verbuchen. Optisch hatte man den Eindruck, dass sie den Kampf unter Kontrollle hat und die Gegnerin keine Chance hat. Doch leider kam Jenny in einen Festhalter, aus dem sie sich nicht mehr befreien konnte. Daher für Jenny Platz drei beim ersten Antreten und wieder ein deutliches Zeichen, dass in Zukunft weiterhin mit sehr guten Resultaten von ihr zu rechnen ist.
Mit sehr viel Selbstvertrauen, dank des Sieges beim Kurt Kucera-Cup im März, ging Florian Jeschko (U11 / -45kg) an den Start. Schon im ersten Kampf gab es einen Blitzsieg durch einen Koshi-guruma in den ersten 5 Sekunden. Ernüchterung leider im zweiten Kampf! Ein tiefen Seoi-nage führte zu einer überraschenden Niederlage. Der letzte Kampf verlief sehr ausgeglichen – ähnlich wie bei Dominik – jedoch war Flo schnell mit zwei Yuko im Rückstand, konnte eines Aufholen, aber leider blieb die Schlußoffensive unbelohnt. Somit Platz drei für Flo.
Bei Andreas Pleninger verliefen seine beiden Kämpfe gleich. Den ersten gegen den Wiener Meister verlor er nach 5 Sekunden durch Seoi-nage. Kampf 2 gewann er durch Seoi-nage nach 4 Sekunden. Somit Platz 3 für Andi – seine zweite U15-Medaille im heurigen Jahr.
Seine Schwester Isa (U13 / -33kg) ging als große Favoritin in die Meisterschaft. Ihre erste Gegnerin war Langzeitkontrahentin Frauenlob von Sandokan. Es war ein sehr harter und intensiver Kampf der beiden. Schließlich kennen die Beiden sich in- und auswendig. Isa kämpfte sehr verhalten, dafür effektiver und hatte auch die gefährlicheren Würfe angebracht. Ihre Gegnerin zeigte sich obpitsch aktiver, konnte aber keine Erfolge erzielen. So kam der Kampf vorerst in das Golden Score, und da auch hier keine Wertungen erzielt wurden, entschieden die Kampfrichter überraschend deutlich 3:0 für Isa. Die Freude über den Sieg war groß, aber der Kraftverlust ebenfalls. Ernüchterung im zweiten Kampf, der leider unnötig verloren gegangen ist, da Isa klassisch in einen Wurfansatz hineingelaufen ist. In den Kämpfen 4 und 5 ging es dann wieder besser. Isa gewann alle vorzeitig mit Ippon. Aufgrund der Unterbewertung gab es leider keine Titelverteidigung. Diese Niederlage ist zwar sehr ärgerlich. ist aber vielleicht auch ein Warnzeichen, in Zukunft achtsamer zu sein.
Danny Heis (U11 / +50kg) zeigt wieder großes Kämpferherz und war mehr als ein ebenbürtiger Gegner. Der erste Kampf ging über die volle Kampfzeit. Eine Wertung machte den Unterschied aus. Sowohl Danny, als auch sein Gegner zeigten sehr schönes Angriffs-Judo. Nur Kleinigkeiten entschieden diesen Kampf. Leider verspürte Danny im Zuge der letzten Aktion einen Schmerz in der Schulter. Durch diese kleine Verletzung geschwächt war rasch klar, dass die Chancen im zweiten Kampf gesunken sind. So verlor Danny auch diesen Kampf und musste sich mit dem zweiten Platz begüngen. Auf diesen Weg gute Besserung – hoffentlich ist die Verletzung nicht zu schlimm.
Nachdem sein Langzeitkontrahent eine Gewichtsklasse höher startete, schien der Weg zum Titel für Tobias Malischnig (U11 / -26kg) frei zu sein. Vier sehr harte Kämpfe musste Tobi bestreiten (u.a. gegen Sportler von Samurai und Sandokan). Die ersten beiden Kämpfe wurden sehr rasch gewonnen. Im Stand gab es jeweils Waza-ari für O-goshi bzw. O-soto-gari, sowie im Bodenkampf Festhaltetechnicken. Für den dritten Kampf gegen den Kämpfer von Sandokan gab es eine klare Vorgabe. Fester Stand und sprichwörtlich den Gegner über die Matte ziehen. Zu Beginn war dies auch das richtige Mittel. jegdlicher Angriffsversuch scheiterte und Tobi konnte immer Aktzente setzen. Eine Unachtsamkeit von Tobi wurde aber sofort bestraft. Nach einem Ko-uchi-maki-komi war Tobi im Rückstand. In der letzten halben Minute hieß es dann für ihn Alles oder Nichts. Sämtlichen Vorgaben wurden ad acta gelegt und Tobi drehte im wahrsten Sinne des Wortes auf – der Turbo wurde sprichwörtlich gestartet. Und tatsächlich, Tobi schaffte das schier Unmögliche. Sein Gegner war verblüfft über Tobis vorgehen und wohl auch zu siegessicher. Zunächst wurde der Waza-ari mit einem De-ashi-barai aufgeholt, 10 Sekunden vor Schluß wurde ein Yuko für Tani-otoshi gewährt und parallel dazu auch Kesa-gatame angesetzt. Die Kampfzeit wurde somit mit der Festhaltezeit verlängert und die Sekunden wollten und wollten nicht vergehen. Eltern, Klubkollegen und auch das Trainerteam zählten die Sekunden runter und nach einer Ewigkeit hieß es dann: „WAZA-ARI AWASETE IPPON – SOREMADE“. Tobi hatte den Kampf gedreht und es stand nur noch Kampf zwichen dem Sieg der Wiener Meisterschaft. Vollegepumpt mit Selbstvertrauen und dem großen Ziel vor Augen kämpfte Tobias auch den entscheidendend und letzten Kampf cool und sicher zu Ende und gewann auch diesen mit Ippon im Bodenkampf und kürte sich somit zum WIENER LANDESMEISTER. Jubel und Freudentränen waren sowohl bei den Eltern als auch beim Betreuer (der vor genau 10 Jahren ebenfalls die Landesmeisterschaft gewonnen hat) zu sehen. Unser Verein hat es wieder einmal geschaft einen Titel bei den Landesmeisterschaften zu holen.
Alle unserer Sportler klassifizierten sich in den Top 5, Sechsmal Edelmetal! Der erste Wettkampfblock im Jahr 2009 ist abgeschlossen. Bei 3 Turnieren erkämpften unsere Judokids 6-mal Gold, 5-mal Silber und 9-mal Bronze. Wenn die Leistungen weiter so bleiben, dann sieht es wieder sehr gut aus, den Erfolg aus dem Jahr 2009 zu übertreffen.
Alexander Polt
Fotos von Helma Pleninger gibt es hier