Judo ist ihr Lebenskonzept

Nach viel Verletzungspech hat sich Filzmoser den Traum von Olympia erfüllt und will Edelmetall

Sie hat schon viel einstecken müssen, aber immer daran geglaubt, es eines Tages zu den Olympischen Spielen zu schaffen. Die Rede ist von Sabrina Filzmoser, für die Judo nicht nur ein Sport, sondern ein Lebenskonzept ist. Schon im Jahr 2000, nachdem sie bei ihrem WM-Debüt 1999 in Birmingham Neunte geworden war, aber nur die Top Sieben nach Sydney zu Olympia durften, wusste sie „da muss ich mal dabei sein“. „Werte, Visionen, Menschlichkeit und Fairness“ — das alles verkörpert für die 28-Jährige aus Thalheim bei Wels Olympia: „Das vermittelte mir mein Trainer Willi Reizelsdorfer von Anfang an“, erzählt die regierende Europameisterin.

Doch bis zum ersten Antreten unter den fünf Ringen sollte es noch ein weiter Weg werden. Denn auch mit Athen 2004 klappte es für Filzmoser nicht. Es war nämlich ein richtiges Unglücksjahr für die Oberösterreicherin. Nachdem sie sich 2003 im Surfurlaub auf Hawaii einen Schnitt im Oberschenkel zugezogen und Ende des Jahres ihre zweite Schulter-OP hatte, erlitt sie beim ersten Weltcup in Leonding 2004 einen Bandscheibenvorfall. Von Platz zwei in der Europarangliste rutschte sie auf Rang sechs ab und verpasste die Olympia-Quali damit um nur einen Platz. Mit einem Nierenstein und einem Moutainbike-Unfall erreichte das Jahr zwei weitere Tiefpunkte.

Beim Fliegen fühlt Filzmoser die Freiheit

Ablenkung brachte der Traum vom Fliegen. Filzmoser machte den Privatpilotenschein. Denn sie liebt die Freiheit. Und die genießt sie nicht nur über den Wolken, sondern auch beim Bergsteigen und Skitouren gehen. „Das hat für mich auch einen Trainings-Effekt, dabei kann ich viel nachdenken und
mich auf ein Ziel fokussieren“, erzählt Filzmoser.

Und das nächste Ziel ist schon seit geraumer Zeit anvisiert: Olympia-Gold, zumindest aber eine Medaille. Druck lässt sich „Sabsi“, die in der Klasse bis 57 kg antritt, aber keinen auferlegen: „Dort sind um die zehn Leute, die um Medaillen kämpfen. Es ist so schwierig, genau an dem einen Tag top zu sein.“ Trotzdem plant der oö.

Judo-Stern, in die Fußstapfen von Claudia Heill (bis 63 kg), die ja 2004 in Athen für Österreich Silber holte und auch in Peking wieder auf der Matte steht, zu treten und mit Edelmetall heimzukehren.

Aber egal welche Platzierung es am Schluss wird, nach den Spielen im Reich der Mitte soll als Belohnung der Kilimandscharo in Ostafrika (5895 m) erobert werden.

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