Wie Medien weltweit berichten erhielt die „Übermutter“ des Judo Keiko Fukuda am 28. Juli 2011 als erste Frau die höchste Würde, die es in dieser Sportart gibt, den 10. Dan verliehen.
Keiko Fukuda wurde am 12. April 1913 in Tokyo geboren. Ihr Großvater war niemand geringerer als Hachinosuke Fukuda, einer der ersten Lehrer von Prof. Jigoro Kano, dem Begürnder des modernen Judo. Sie selbst war später eine direkte Schülerin von Prof. Kano.
Die heute 98-Jährige ist nur 1,50 m groß und wiegt nur 45 Kilo. Bevor sie zum Judo kam befasste sie sich mit Shodo (Kalligraphie), dem Ikebana (die Kunst des Blumensteckens) und Sado (der Teezeremonie). Durch ihren Großvater, einem Lehrer der Tenjin-shinjo-ryo, einem der Jiu-jitsu-Stile, den auch Kano in das moderne Judo integrierte, kam sie im Alter von 21 Jahren in den Kodokan. Dort wurde sie von Prof. Kano und Kyuzo Mifone (später selbst 10. Dan) unterrichtet.
1937 absolvierte sie ihre Trainerausbildung und 1953 erhielt sie den 5. Dan. Zu jener Zeit war sie eine von nur vier Frauen mit diesem hohen Grad. 1966 nahm sie ein Angebot, als Lehrerin am Mills College in Oakland, Kalifornien, zu unterrichten an. Dort blieb sie bis 1978. Sie veröffentlichte zwei wichtige Bücher des Judo. 1973 „Born for the mat; a Kodokan kata textbook for woman“ und 2004 „Ju no Kata: A Kodokan judo textbook“. Beide Bücher sind für das Studium der beschriebenen Kata unerlässlich.
Noch heute unterrichtet die 98-Jährige dreimal in der Woche Judo in San Francisco. Anlässlich der Überreichung der Urkunde für den 10. Dan sagte sie, kein einziges Mal in ihrem Leben hab sie sich das vorstellen können. Die Auszeichnung könnte ein Schritt sein zu mehr Gleichberechtigung der Geschlechter in der traditionell von Männern geprägten Kampfsportart.